Vitrifikation, sog. “Ultra schnelles Einfrieren” (rapid freezing)
Seit vielen Jahren wird zunehmend auch im humanmedizinischen Bereich die Vitrifikation bzw. rapid freezing angewendet.
Bei der Vitrifikation handelt es sich um ein Verfahren, bei dem den Zellen durch Zugabe bestimmter Lösungen das intrazelluläre Wasser entzogen wird. Dadurch wird die Bildung von zellzerstörenden Eiskristallen verhindert. Mechanische Schädigungen der zellulären Bestandteile sind kaum zu erwarten.
Durch die relativ hohe Konzentration an Kryoprotektiva (Gefrierschutzmittel) ist jedoch prinzipiell ein zytotoxisches Risiko vorhanden.
Ein großer Vorteil der Methode ist die bis zu 98%-ige “Auftaurate” und der Umstand, dass mit der Vitrifikation neben befruchteten Eizellen auch unbefruchtete Eizellen (z.B. zur Fertilitätsprotektion vor Chemotherapie oder beim Social freezing) und Embryonen fast risikolos gefrierkonserviert werden können.
Das Einfrieren von Embryonen kommt in Einzelfällen zur Anwendung, wenn am 5. Kulturtag mehr Embryonen im Blastozystenstadium vorhanden sind als übertragen werden sollen.
Der Nachteil der Methode für das durchführende Labor ist, dass die Methode aufwändiger ist, weil jede Zelle einzeln eingefroren werden muss und der Prozess nicht automatisiert ablaufen kann.