Plasmazelldiagnostik
Ist es wiederholt zu einer Fehlgeburt gekommen, oder wiederholte Versuche einer Kinderwunschtherapie haben nicht zu einer Schwangerschaft geführt, könnte eine chronische- und asymptomatische Gebärmutterschleimhautentzündung dafür verantwortlich sein. Eine Plasmazelldiagnostik kann Aufschluss darüber geben.
Aktuelle Studien legen nahe, dass bei etwa 20% der Patientinnen mit wiederholtem Implantationsversagen nach IVF-Embryotransfer bzw. unerklärlicher Infertilität und bei etwa 10-12% der Patientinnen mit wiederholten Fehlgeburten eine chronische Gebärmutterschleimhautentzündung vorliegt.
Eine chronische Endometritis ist gekennzeichnet durch die Infiltration von Plasmazellen in die Schleimhaut. Allerdings wird eine solche Entzündung aufgrund der milden oder auch nicht vorhandenen Symptome und der anspruchsvollen Analyse selten entdeckt.
Die Untersuchung von Biopsaten aus der Gebärmutterschleimhaut kann Aufschluss darüber geben, ob bei Ihnen eine Erhöhung der Plasmazellen vorliegt. Hierfür wird mit einem kleinen Saugkatheter eine Gewebeprobe aus der Gebärmutter entnommen werden.
Vorgehen:
Üblicherweise wird unter Ultraschallkontrolle (bei voller Blase) zunächst der Gebärmutterhalskanal sondiert und leicht erweitert. Dies kann als etwas unangenehm empfunden werden. Eine Betäubung ist dafür aber üblicherweise nicht erforderlich. Anschließend wird mit einem Plastikröhrchen („Pipelle-Katheter“) in die Gebärmutterhöhle eingegangen. Unter Anwendung eines Unterdruckes werden einige Biopsien entnommen, bis ausreichend Gewebe vorhanden ist.
Eine Betäubung ist für die Biopsie nicht erforderlich.
Die Plasmazelldiagnostik ist neben der ERA, dem EMMA- und Alice-Test die einzige verfügbare Diagnostik, welche direkt an der Gebärmutterschleimhaut erfolgt. Eine Kombination der Testverfahren ist problemlos möglich.
Kosten:
GKV Patienten:
Biopsie ca. 100,- Euro, Laboruntersuchung (derzeit) Kassenleistung
PKV Patienten und Selbstzahler:
Biopsie ca 100,- Euro, Laborkosten ca. 160,- Euro.
Beim Nachweis einer Gebärmutterschleimhautentzündung sollte eine antibiotische Therapie erfolgen. Gegebenenfalls kann es notwendig sein, den Therapieerfolg durch eine zweite Entnahme zu bestätigen.